Knie

Das größte Gelenk des menschlichen Körpers macht häufig Probleme.

Vorderes Kreuzband

Anatomie: 

In der Mitte des Knies befinden sich die beiden Kreuzbänder, das vordere und das hintere. Das vordere Kreuzband dient der Stabilität bei Drehbewegungen sowie beim nach vorne Gleiten des Unterschenkels im Bezug auf den Oberschenkel, das hintere Kreuzband stabilisiert das Knie beim nach hinten Gleiten des Unterschenkels.

Verletzungen:

Verletzungen im Rahmen von sportlichen Aktivitäten, aber auch des alltäglichen Lebens, können zu einem Verdrehtrauma (Distorsion) des Kniegelenks mit Verletzung des vorderen Kreuzbandes führen. 

Ein solche Verletzung, insbesondere wenn sie zu einer ständigen Instabilität mit „Wegknicken“ des Knies führt sollte operativ versorgt werden. Dies gilt umso mehr wenn die betroffene Person ein hohes Grad an Aktivitäten im Beruf oder sportlich hat. Der Versuch der alleinigen Stabilisierung des Knies mittels Krafttraining führt selten zum gewünschten Erfolg, Verletzungen weiterer Strukturen des Knies und ein Fortschreiten der Arthrose wären die Folge.

OP-Technik:

Verschieden Verfahren, im Hinblick auf die Wahl des Ersatzgewebes sowie der Fixierung desselben, sind in den letzten Jahrzehnten angewandt worden. Als derzeitiger „Goldstandard“ ist der Ersatz des verletzten Kreuzbandes im Rahmen einer arthroskopischen Operation durch eine körpereigene Sehne. Als Transplantate haben sich hierfür vor allem zwei Sehnen aus der Beugeseite des Oberschenkels (Semitendinosus-, und Gracilissehne) bewährt.

Hierdurch wird eine sehr hohe Primärstabilität, direkt nach dem Eingriff, erreicht, es besteht eine weitestgehend, auch langfristig, unproblematische Sehnenentnahme. Der kleine Hautschnitt über der Schienbeinkante ist auch unter kosmetischen Gesichtspunkten vertretbar.

Durch Fixierung der Sehnen mit auflösbaren (bioresorbierbaren) Schrauben, in der unmittelbaren Nähe des Gelenks wird eine sichere und schnelle Einheilung der Sehnen im Knochen gewährleistet. Diese Technik ermöglicht eine Nachbehandlung ohne Schiene.

Kniescheibe (Patella)

Die Kniescheibe kann durch einen direkten Schlag oder ein Verdrehtrauma aus ihrer Führung am Oberschenkelknochen herausgeschlagen werden. Das Ergebnis ist häufig eine „laxe“ also lockere Kniescheibe, es besteht die Gefahr einer erneuten Luxation. Ein weiterer Umstand ist eine hierdurch bedingte beschleunigte Arthrose des Teilgelenkes zwischen der Kniescheibe und dem Oberschenkelknochen.  Bei deutlich vorhandenen Instabilitäten kann die Durchführung einer operativen Stabilisierung notwendig sein.

 

Operative Technik:

 

Hierzu stehen mehrere Verfahren zur Verfügung. Von „einfachen“ Doppelungen der inneren Anteilen der Gelenkkapsel über Rekonstruktion des inneren Haltebandes der Kniescheibe mit einem körpereigenen Transplantat  bis zu aufwendigen knöchernen Korrekturen der Führung der Kniescheibe, stehen viele operative Verfahren zur Verfügung. Nicht bei jedem Fall und bei jedem Patient muss mit der größten und aufwendigsten Operation die Schädigung behoben werden.

Die Auswahl des passenden Verfahrens hängt von der Anzahl der Luxationsereignisse, der zugrundeliegenden Ursache für die Luxationen, das Alter des Patienten und dessen Konstitution sowie sportliche und berufliche Ambitionen sowie auch vom Zustand des Knorpels.

Meniskus

Der Meniskus ist in seiner zentralen Position im Kniegelenk ein wichtiger Puffer zwischen Ober- und Unterschenkel. Des Weiteren verteilt der Meniskus die auf das Gelenk einwirkende Kraft und ist zusätzlich für die Stabilität mit zuständig.

 

 

Verletzungen am Innen- oder Außenmeniskus können durch eine Verdrehung des Knies beim Sport, der Arbeit oder auch im Alltag (traumatische Ursache), verschleißbedingt (degenerative Ursache), wie auch als Folge einer langwärenden Knieinstabilität nach Verletzung der Kreuzbänder sein.